- Steamcracken
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Steamcracken['stiːmkrækən; zu englisch steam »Dampf« und to crack »(zer)brechen«], Verfahren der Petrochemie, bei dem Kohlenwasserstoffe (in Westeuropa meist Rohbenzin, zunehmend auch Mitteldestillate, in den USA v. a. aus Erdgas isoliertes Äthan) bei etwa 850 ºC in Gegenwart von Wasserdampf in kleinere Bruchstücke gespalten werden (Cracken). Daneben laufen auch Aufbaureaktionen ab, die u. a. zu Benzol und Heizölkomponenten führen. Die Reaktion erfolgt in Rohren aus hochlegiertem Gussstahl, die in einem Röhrenofen (Spaltofen) installiert sind und mit Brennern beheizt werden. Zusatz von Wasserdampf begünstigt die Crackreaktion und vermindert die Koksabscheidung. Beim Steamcracken von Rohbenzin entstehen etwa 30-35 % Äthylen, 13-18 % Propylen sowie C4-Kohlenwasserstoffe (Butadien, Isobuten), Pyrolysebenzin, Heizgas und Heizöl. Nach Abkühlung durch Quenching und Abscheidung flüssiger Reaktionsprodukte werden aus den auf 30-40 bar komprimierten Spaltgasen durch Tieftemperaturdestillation Äthylen und Propylen isoliert. - Bis Ende des Jahres 2000 wollen die BASF AG und die amerikanische Fina Inc. in Port Arthur (Texas) den größten Steamcracker der Welt mit einer Gesamtkapazität von jährlich 820 000 t Äthylen und 880 000 t Propylen bauen.
Universal-Lexikon. 2012.